Im letzten KI-Treff haben wir uns mit der spannenden Welt des Storytellings beschäftigt – und wie uns KI dabei helfen kann, Geschichten für Bildungszwecke zu entwickeln und zu visualisieren. Wir haben dabei verschiedene (neue und bekannte) KI-Tools für Storytelling-Zwecke getestet, von Sprachmodellen wie ChatGPT und ClaudeAI bis hin zu Videogeneratoren.

KI-gestützte Entwicklung von Geschichten

Um Geschichten für Lernzwecke zu entwickeln, eignen sich bereits gut bekannte KI-Tools wie ChatGPT und ClaudeAI natürlich auch hervorragend. Wir haben verschiedene Methoden und Anwendungsfälle besprochen, die für Storytelling-Projekte interessant sein können. Mit ChatGPT lassen sich beispielsweise Szenarien und Dialoge generieren, die für Lernkontexte angepasst werden können. Dabei kann man die KI nicht nur dazu nutzen, kreative Ideen zu entwickeln, sondern auch komplexe Informationen verständlich in eine Geschichte einzubetten, die sich gut für die Bildungsarbeit eignet. Insbesondere bei der Nutzung von ChatGPT mit Canvas, einem Feature der kostenpflichtigen ChatGPT-Version, bei dem man gemeinsam mit der KI an einem Dokument arbeitet, wird die Entwicklung von konsistenten, umfangreichen Geschichten besonders erleichtert.

Zudem ist ChatGPT gut dazu geeignet, ein Storytelling-Projekt systematisch zu planen und schematisch aufzubauen. Zunächst könnte ChatGPT helfen, eine grobe Struktur mit den wichtigsten Kapiteln bzw. Szenen oder Eckpunkten zu erstellen, anschließend werden dann einzelne Szenen mit Hilfe der KI ausgearbeitet. Hilfreich kann es auch sein, nebenher beispielsweise zu den verschiedenen Charakteren ausführliche Biografien generieren zu lassen. Selbst wenn diese nicht Teil des Storytelling-Ergebnisses sind, können so durchdachte und inhaltlich genau angepasste Welten entworfen werden. Auf diese Weise lässt sich ein umfangreiches Projekt schrittweise realisieren.

ClaudeAI bietet zudem eine spannende neue Funktion: die Generierung von sogenannten Artifacts. Damit lassen sich direkt aus einem Textprompt kleine Anwendungen entwickeln – sogar in der kostenlosen Version! Das ermöglicht es uns, nicht nur Geschichten zu schreiben, sondern diese auch interaktiv umzusetzen. Beispielsweise können wir simple Text-Adventures gestalten, die Lernende direkt im Browser spielen können. Solche interaktiven Geschichten können Lerninhalte lebendig und anschaulich machen. Denkbar wären auch kleine Simulationen, in denen Lernende Entscheidungen treffen können, die den Verlauf der Geschichte beeinflussen – eine tolle Möglichkeit, um Entscheidungsprozesse spielerisch zu thematisieren.

Storytelling im Visuellen: Videos und Bilder zur Illustration

Neben der Entwicklung von Texten haben wir auch Tools für visuelles Storytelling ausprobiert. Hierfür haben wir zwei Video-Generations-KIs getestet: Genmo und Minimax von Hailuo. Beide Tools sind eingeschränkt kostenlos nutzbar und eignen sich dazu, Videoinhalte zu erstellen, die Geschichten visualisieren. Hier entstehen jeweils ein paar Sekunden lange Videoclips anhand eines Prompts. Die Ergebnisse waren insgesamt vielversprechend, brauchten jedoch viel Feinschliff und gezielte Arbeit am Prompt, um wirklich brauchbar zu werden. Ein längeres Video mit mehreren Szenen zu entwickeln, wäre eine zeitaufwendige, stellenweise frustrierende Aufgabe. Dennoch bieten diese Tools eine spannende Möglichkeit, um Geschichten, die für Lernzwecke erstellt wurden, anschaulicher zu machen und zu illustrieren – insbesondere da sich die Qualität von generierten Videos momentan stetig verbessert. Wo man vielleicht nur eine kleine Animation begleitend zu einer Geschichte einfügen möchte, können diese beiden Tools schon gute Dienste leisten.

Ergänzend zu den Videotools haben wir, eher als kleine Spielerei, auch MidReal ausprobiert – eine Plattform, die (überwiegend) romantische Fantasy- und Young Adult-Geschichten generiert und mit passenden Bildern anreichert. Dieses Tool ist eher als eine Art Spielerei zu betrachten, hat uns aber durch die konsistente Darstellung der Charaktere in den Bildern beeindruckt. Das ist eine Herausforderung, an der viele Bild-KIs oft scheitern. Die Geschichten selbst sind aufgrund ihrer Genre-Festlegung für den professionellen Kontext eher weniger geeignet, doch das Experiment hat Spaß gemacht und gezeigt, wie weit die Generierung von narrativen Inhalten und Bildern inzwischen gekommen ist. Spannend ist auch, dass MidReal aufgrund eines simplen Prompts die Charaktere für die Geschichte nicht nur mit Bildern illustriert, sondern einem auch die Möglichkeit gibt, mit den Figuren der Geschichte zu chatten. Für tiefergehende Erkundungen eigener Storytelling-Ideen kann diese Funktion sicher inspirierend sein, allerdings muss man sich auf die etwas holzschnittartigen Prosaformen der Plattform einlassen.

Fazit: Vielfältige Tools für kreatives Storytelling

Die Nutzung von KI für Storytelling bietet viele neue Wege, um Bildungsinhalte spannend und abwechslungsreich zu vermitteln. Ob durch textuelle Geschichten, interaktive Adventures oder visuelle Darstellungen – die Möglichkeiten sind vielfältig und wachsen stetig. Besonders interessant für die Bildungsarbeit ist die Kombination verschiedener KI-Tools: Geschichten, die mit Sprachmodellen wie ChatGPT oder ClaudeAI erstellt wurden, lassen sich durch Videos und Bilder ergänzen und so auf mehreren Ebenen erfahrbar machen.

Wir sind gespannt, wie wir diese neuen Möglichkeiten in Zukunft nutzen können, um das Lernen noch anschaulicher und abwechslungsreicher zu gestalten!